Ironman 70.3 World Championship

Mein erster Start bei einer Weltmeisterschaft war ein sehr geiler Abschluss meiner Triathlon Saison 2018. Bei der Ironman 70.3 WM in Südafrika erreichte ich in unter fünf Stunden das Ziel. Das ist jetzt meine persönliche 70.3 Bestzeit, sogar mit ebenfalls neuer Bestzeit im abschließenden Halbmarathon.

Angefangen hat die Woche allerdings nicht ganz so perfekt, weil mein Rad erst nach mir in Port Elizabeth ankam. In Johannesburg waren es fast nur noch Triathleten, die mit dem nächsten Flieger weiter wollten. Da alle natürlich auch ihr Fahrrad dabei hatten, hat das ganze Gepäck nicht rein gepasst und hauptsächlich die Räder blieben erstmal zurück und konnten erst mit einer späteren Maschine gebracht werden. Immerhin war mein Koffer dabei. In der Unterkunft angekommen könnte ich mich erstmal einrichten und eine kleine Runde laufen. Am nächsten Tag habe ich mir die Zeit mit einem Spaziergang durch die Stadt vertrieben und gehofft, dass mein Rad am Nachmittag noch gebracht wird. Dem war leider nicht so, es kam erst am Donnerstag und ich bin zur Registrierung und dann mit einem andren von uns noch einen Teil der Rennstrecke abgefahren. Danach war die Flaggenparade, bei der alle Athleten nach Ländern sortiert durch die Anlage des Rennhotels an den Strand gelaufen sind. Am Freitag waren wir morgens schwimmen und sind auf die Expo. Abends waren wir noch in größerer Runde zum Essen, für die Frauen war Samstag ja schon Raceday. An diesem waren wir zum Unterstützen an der Strecke, bevor es für uns Männer am Sonntag an den Start ging. Gewonnen hat Daniela Ryf und Anne Haug wurde dritte.

Raceday

Um 7:30 fiel der Startschuss für die Profis und danach wurden die Altersklassen nacheinander mit Rolling Start in die Fluten geschickt. Ab 8:02 Uhr war meine AK dran. Ich bin irgendwo mittendrin gestartet. Nachdem ich über und durch die brechenden Wellen im Meer war, habe ich einen guten Rhythmus gefunden und war nach 33:20 wieder draußen. Auf dem Weg zum Rad bekam man dann den Neo ausgezogen und konnte sich abduschen. Dann den Wechselbeutel genommen, Helm auf, Neo rein und zum Rad. Schuhe und Getränke hatte ich vor dem Start natürlich schon vorbereitet, damit ich es nur noch zur Mountline schieben und aufspringen musste. Hat alles super geklappt und es ging noch ein Stück durch die Stadt, dann aber raus. Kurz nach Beginn des Teil, der in beiden Richtungen gefahren wurde, kamen mir auch schon die ersten Profis entgegen. Es ging zur Küste, an dieser ein Stück nach Norden und zum Wendepunkt wieder etwas ins Land. Etwas mehr Anstiege als man durch die Höhenmeteramgaben aus dem Streckenprofil vermuten könnte, daher war es etwas welliger, aber so mag ich es. Anderen lag das scheinbar nicht so, also kam es dazu, dass auf machen Stücken mich einige überholten, an denen ich danach wieder vorbei musste, wenn es mir besser lag. Einmal waren die noch nicht richtig vorbei und wurden schon wieder langsamer, so dass beim Ansatz zum erneuten Überholen mein Abstand nicht wieder die 12m waren, wofür ich korrekter Weise die blaue Karte vom Referee gezeigt bekam und am Penalty Zelt kurz vor der zweiten Wechselzone 5min absitzen musste. Dann aber in die Laufschuhe und mit etwas Wut im Bauch nach 3:21 auf die Strecke. Ein Halbmarathon in 1:39 wäre immernoch unter 5 Stunden. Andy, der am Wendepunkt der Radstrecke noch hinter mir war, kam mir etwa zwei Minuten bevor ich auf der Laufstrecke nach knapp drei Kilometern das erste mal wenden durfte, entgegen. Er war also etwa vier Minuten vor mir. Am anderen Ende der Strecke waren es nur noch drei und wieder an der ersten Wende in der zweiten Runde kam er kurz vor mir vom Pitstopp und ich konnte an ihm vorbei. Am letzten Wendepunkt war er wieder vor mir, aber auf dem Weg zur Finishline blieb ich dran. Als wir auf sie einbogen ließen wir uns den Zielsprint natürlich nicht nehmen und überquerten gemeinsam die Ziellinie. Weil er durch den Rolling Start erst 45sek nach mir gestartet ist, war seine Zeit insgesamt allerdings schneller, aber egal, sehr geiles Finish bei einem super Rennen. Gewonnen hat Jan Frodeno vor Alistair Brownlee und Javier Gomez. Durch einen super Halbmarathon in 1:31:20 kam ich auf eine Endzeit von 4:52:44.

So kann ich die Triathlon Saison jetzt beenden und erstmal noch zwei Wochen in Südafrika Urlaub machen und auf Safari gehen…