Seit 3. Juli 2016 darf ich mich Ironman nennen

Ich bin immer noch sprachlos und weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll…

Ich fange einfach mal ganz vorne an. Vor etwa drei Jahren hatte ich mir vorgenommen mal einen Halbmarathon zu laufen. Als ich an der Startlinie stand, traf ich Jörg, lange nicht gesehen, wir hatten die gleiche Ziel Zeit und sind mal gemeinsam losgelaufen. Damals erzählte er, das er einen Marathon laufen wird, aber eigentlich Triathlon macht. Gutes Gesprächsthema auf den ersten Kilometern. Irgendwann fragte er mal, ob ich’s eilig habe 😉 Da habe ich etwas Tempo raus genommen. Es kamen ja noch ein paar Kilometer. Nach etwa 16km, mehr bin ich bis dahin noch nie am Stück gelaufen, hatte ich noch Kraft und konnte die letzten fünf gut durch laufen. Danke Mareike, dass wir uns da angemeldet hatten und gemeinsam hin gefahren sind.
Und was kommt nach einem Halbmarathon? Na klar, ein ganzer. Ich habe ja ein Jahr Zeit zum trainieren. Zwei Kollegen sind damals ihren ersten gelaufen und hatten viel erzählt. Über den Winter bin ich dann viel mit run4fun gelaufen. Irgendwann wurde das viele laufen, aber doch langweilig. Einem der beiden Kollegen ging es genauso. Also haben Ben und ich uns gesagt, dann lass uns doch noch schwimmen und radeln dazu nehmen. Gesagt, getan: Frankfurt City Triathlon 2014 Sprintdistanz. Super Einstieg und Lust auf mehr bekommen. In der Vorbereitung auf den ersten Marathon kann man ja statt einem 10km Lauf auch einen Jedermann Triathlon machen.
Im Oktober 2014 kam dann der Marathon in München und in der Nacht vor dem Start wurde Sebastian Kienle Ironman Weltmeister auf Hawaii. Meinen ersten Marathon bin ich dann deutlich unter vier Stunden gelaufen. Nächstes Ziel erreicht 🙂
Was kommt 2015? Triathlon macht Spaß und laufen ist meine Stärke. Und wenn ich jetzt schon 1,5km im Wasser bin, was sind dann 400m mehr? Nicht viel 😉
Na dann geht auch gleich die Mitteldistanz. Ben, wie sieht’s bei dir aus? Na klar, Wiesbaden ist doch nicht weit. Aber die Radstrecke ist schon heftig. Mir hatte Zell am See eher zugesagt, weil ich das vom Snowboarden im Winter kenne. Dann ist dort 2015 auch noch die Ironman 70.3 WM. Am Samstag selbst starten und am Sonntag bei der WM zuschauen. Saisonhöhepunkt 2015 gesetzt!
Ok, jetzt mal mit der Vorbereitung beginnen. Vier Wochen davor ist wieder der Frankfurt City Triathlon, dieses Jahr die Olympische Distanz. Und dafür suchen die noch Athleten für das Bitburger Triathlon Team, da kann ich mich ja mal bewerben. Und dann gibt’s da zwei Orte neben mir einen Verein, der auch eine Mitteldistanz ausrichtet. Ich muss die erste MD ja nicht erst in Zell machen. Das geht auch früher. Damit hab ich die auch schon vorm Ironman Frankfurt in den Knochen und weiß, ob mehr geht…
Über das Bitburger Team, für das ich beim City Triathlon starten durfte, habe ich viele kennen gelernt und beim Ironman an der Verpflegungsstelle an der Gerbermühle geholfen. Die Stimmung war echt klasse dort und ich habe mir gesagt, nächstes Jahr lass ich mich hier verpflegen. Am Montag habe ich dann die Mittagspause für die Anmeldung genutzt.
Anfang August beim Frankfurt City Triathlon als Vorbereitung für den Ironman 70.3 Zell am See Ende des Monats gestartet und zum Saison Abschluss im Oktober noch den Frankfurt Marathon. Vor dem hatte mich zwar das Runners Knee etwas ausgebremst, aber ich konnte ihn mit neuer Bestzeit gut durchlaufen. Ok, war ja erst der zweite, aber ohne zum Ende langsamer zu werden.

Wie gehe ich jetzt das Projekt Ironman 2016 an?
Dafür brauche ich einen Verein, der regelmäßig Rad Training anbietet. Da ich in Frankfurt arbeite und auch Athleten kenne, hat sich die Triathlonabteilung der Eintracht angeboten.
Und im März wäre ein Trainingslager nicht schlecht. Da war ich dann über Connections aus dem Bitburger Team auf Teneriffa. Als Testwettkämpfe bin ich bei ein paar 10km Läufen gestartet und bei meinem Heim-Halbmarathon, dem wumboR Lauf. Zum radeln war ich an Pfingsten in Bimbach beim Röhn-Radmarathon. Das waren über 400 km und 6000 Höhenmeter an zwei Tagen.
Mein erster Triathlon dieses Jahr war eine Sprintdistanz in der Hessischen Triathlon Liga 4 für die Eintracht und danach der Ironman 70.3 Kraichgau. Dann noch vier Wochen bis zum längsten Tag des Jahres…

Und den mit dem Einlauf am Römer zu beenden, blieb, bis ich dort war, das oberste Ziel. Ok, die Zeit in meinem Kopf hatte sich etwas verändert: bei der Anmeldung dachte ich mir, wenn alles normal läuft, sind das etwa 13 Stunden, dann kam ich auf 5h 30min + Rad fahren, wofür ich erst mal den 30er Schnitt gesehen hatte. Ich weiß nicht mehr wer, aber jemand sagte mir, nimm Kraichgau mal zwei plus eine halbe Stunde als realistisches Ziel und selbst das habe ich sogar noch deutlich unterboten.
Aber egal, was zählt, war auf dem Römerberg dieses zu hören:

„MARKUS, NOW YOU ARE AN IRONMAN“

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Das Erlebnis wird schwer zu toppen sein, aber es bleibt nicht die einzige Langdistanz…
Am 9. Juli 2017 bin ich bei der Challenge Roth am Start 🙂
Kanalwasser habe ich bei einem spontanen Einsatz als Staffelschwimmer schon probiert.
 

Vielen Dank nochmal an alle, die mich hierbei irgendwie unterstützt haben. Ich nenne jetzt niemand namentlich, weil ich sonst eh die hälfte vergesse: Familie, Freunde, Kollegen, Vereine und auch alle, die mich unbekannt angefeuert haben…