Die deutsche Meisterschaft auf der Mitteldistanz war mein bisher härtestes Rennen, bei der fast die Hälfte der Athleten ausgestiegen ist und ich mich zu den zählen darf, die es durchgezogen haben. Als ich morgens am Start ankam, sah es noch nach super Wetter für einen Triathlon aus. Der Regen war erst auf der Laufstrecke vorhergesagt.
In der Wechselzone habe ich noch mit anderen Athleten darüber gesprochen, was man zum Radfahren anzieht. Die Weste oder Armlinge habe ich aber nicht in die Wechselbox gelegt. Und ganz ehrlich: ich hätte sie nach dem Schwimmen auch nicht mitgenommen. Beim Start war der Himmel dann schon bewölkt. Naja, solange es bleibt.
Blockweise ging es dann im Abstand von fünf Minuten auf die 1,9km Runde im See. Es war ein Massenstart, wie vor der Pandemie. Bis zur ersten Boje hatte sich das Feld dann sortiert und ich konnte ziemlich gleichmäßig durchschwimmen. Ein paar rote Badekappen aus der Startgruppe nach mir haben mich noch überholt, aber nach 36 Minuten war ich dann aus dem Wasser raus und wie geplant nach 40 Minuten jetzt für 82km auf dem Rad. Auf dem Kilometer zum Rundkurs war ein Überholverbot. Das habe ich dann genutzt um mich zu verpflegen und in Tritt zu kommen. Zu erst ging es nach Ingolstadt rein zum ersten Wendepunkt und es fing an zu regnen. Statt einem kurzen leichten Schauer regnete es sich aber ein und es wurde auf dem Weg zum zweiten Wendepunkt auch kälter. Die Finger waren so kalt, dass ich Probleme hatte, meine Verpflegungsflasche zu greifen. Zum Glück habe ich eine elektronische Schaltung, mit der herkömmlichen wäre das auch zum Problem geworden. Am Wendepunkt an der Verpflegungsstelle habe ich meinen Wassertank nochmal aufgefüllt und es ging zurück Richtung See. Am Abzweig zum See hieß es aber erstmal noch eine zweite Runde zu fahren. Einige Athleten sind hier wohl schon nach der ersten Runde zurück und haben das Rennen abgebrochen. Ich habe mich zwar bereits von einer schnellen Radzeit, die die Strecke sicher hergegeben hätte, verabschiedet, aber DNF kam für mich nicht in Frage.
Also hieß es nur noch sicher die zweite Runde zu überstehen. Einmal habe sogar angehalten und mich verpflegt, weil es beim fahren nicht ging. Nach insgesamt drei Stunden war ich dann zurück in der Wechselzone und musste zum Schuhe anziehen hinsetzen. Ich hatte kaum noch Gefühl in den Füßen, aber ich bin die abschließenden 21km losgelaufen. In der Runde um den See kam so langsam das Gefühl zurück und ich konnte die beiden Runden durch die Altstadt gut durchlaufen.
Danach ging es dann zur Finishline. Im Ziel traf ich dann noch meinen Zimmerpartner aus dem Trainingslager. Thomas war auf der olympischen Distanz gestartet und kurz nach mir kam mit Daniela noch eine aus dem Camp. Sie hat sogar ihre Altersklasse gewonnen.