…jetzt ist aber mal zwei Wochenenden Pause bevor mit der Olympischen Distanz beim Moret Triathlon der letzte Liga Wettkampf ansteht und ich einen Monat später mit dem Ironman 70.3 in Griechenland meine Saison beenden werde.
Und so langsam kehrt auch wieder etwas Normalität zurück. Während in Viernheim immerhin die Teams vor oder nach ihrem Wettkampf noch die anderen etwas unterstützen konnten, haben wir in Baunatal noch länger im Ziel auf die später gestarteten Teams gewartet und das Finish gemeinsam gefeiert. Das Wetter hatte ja dazu eingeladen.
Es hätte ein schöner Wettkampf werden können, aber ich musste ihn leider nach 85km beenden.
Wir kamen am Mittwoch im Ferienhaus etwa 12km vom Event entfernt an. Es war ein schickes, kleines Häuschen auf einem kleinen Gelände mit einem Teich, in den man nach der Sauna zum abkühlen springen konnte.
Am Donnerstag habe ich mir die Radstrecke angesehen. Wir sind mit dem Auto zum ersten Wendepunkt der Radstrecke gefahren und von dort ging es dann mit dem Rad zurück zum zweiten. Wieder am Haus bin ich mit Verena noch ein bisschen gelaufen.
Dann hatte ich mich registriert und bin mal kurz in den See. Sehr dunkel war das Wasser. Am Abend gab es Nudeln und ich habe das Rad und die Beutel für die Wechselzone vorbereitet.
Am Freitag habe ich erstmal ausgeschlafen und gut gefrühstückt. Als alles fertig war, war dann auch schon Zeit zum einchecken. Direkt neben der Wechselzone war noch ein zweiter Parkplatz, auf dem wir auch zum Wettkampf das Auto abstellen konnten. Weil es nur eine Wechselzone gab und die Beutel direkt an das Rad gelegt wurden, war ging alles ganz schnell. Wir sind dann die 500m nochmal zum Start/Ziel und auf die Messe. Dort werde ich auf einmal von einem Schweizer angesprochen und ich musste kurz überlegen, wer das ist und aus welchem Trainingslager ich ihn kenne. Stephan war mit mir und der Triathlonschule letztes Jahr auf Lanzarote.
Raceday
Für den Rennmorgen hatte ich alles bereits vorbereitet, so dass ich nur noch ein Toast und einen kleinen Kaffee gefrühstückt und die Verpflegung für den Wettkampf eingepackt habe. Diese habe ich dann am Rad und im Laufbeutel untergebracht. Der Wechselplatz war damit fertig und ich bin zum Start. Dort noch etwas aufwärmen und den Neo anziehen. Einschwimmen wird überbewertet und das kann man ja nach dem Start noch bis zur ersten Boje.
Um 7:30 Uhr fiel für die Profi Frauen der Startschuss zur Ironman EM, eine Viertelstunde später gingen dann wir Agegrouper mit Rolling Start ins Wasser. Mein Plan war es, dass ich kurz nach 9 Uhr wieder raus war und auf‘s Rad wechseln kann. Das hat mit einer Zeit von 1:11:45 für die 3,8km gut geklappt und nach 1:14:59 habe ich die Wechselzone verlassen.
Dann kam der erste Schreckmoment. Beim Sprung auf das Rad bin ich an einer der Flaschen hinter meinem Sattel hängen geblieben und gestürzt. Dabei hatte ich beide verloren und auch die Kette musste ich wieder auflegen. Aber dann konnte ich losfahren. Auf den ersten fünf Kilometer ging es auf dem Zubringer zu der Runde, die dann zweimal gefahren werden musste, erstmal bergauf. Nach etwa 25km kam der Abzweig Richtung Wendepunkt und auf den 20km dorthin kam der Wind schön von vorne. Kurz vor dem Wendepunkt hat mich einer der beiden Letten, die in dem anderen Ferienhaus wohnten, überholt und kurz danach dann Steph. Aber egal, zu dem Zeitpunkt habe ich mir noch gesagt, dass ich erstmal weiter mein Tempo fahre und mal schauen, was dann im Marathon noch geht. In diese Richtung bin ich die Strecke ja schon gefahren. Ein schönes, welliges Profil. Knapp zehn Kilometer vor dem zweiten Wendepunkt wurde es dann etwas steiler und ich bin aus dem Sattel und habe dadurch kräftiger in die Pedale getreten. Auf einmal fühlte es sich an, als ob die Kette vom Blatt gefallen war, sie ließ sich aber nicht wieder auflegen. Ich musste also anhalten und sah, dass die Schaltung ab war. Immerhin kam mir gerade ein offizielles Motorrad entgegen und ich habe es zu mir gewunken. Der Techniker konnte mir aber leider nur bestätigen, dass das Rennen für mich leider vorbei ist und hat ein Auto gerufen, das mich und das Rad zurück bringen würde. Wahrscheinlich war das durch den Sturz am Anfang schon angebrochen und hat bis hier noch gehalten. Als ich darauf wartete, kam noch ein zweites Motorrad und als ich der Fahrerin sagte, dass bereits ein Auto gerufen wurde, klärte sie das nochmal ab. Dann ließen wir das Rad zurück und ich bin erstmal ein Stück weiter mit ihr gefahren. An dem Abzweig zur Wechselzone stand meine Freundin und hatte schon sowas befürchtet. Ich konnte ihr immerhin sagen, dass es mir gut geht und ich jetzt zum Ziel gebracht werde. Da war sie zumindest ein bisschen beruhigt.
Im Zielbereich habe ich mir erstmal meinen After Race Beutel geholt und mich umgezogen. Ich konnte sogar schon was essen und danach haben wir die Athleten beim Marathon angefeuert. Mit Laura Philipp ist eine Deutsche souverän Europameisterin geworden, nachdem sie noch mit zwei anderen zusammen in die Wechselzone kam. Stephan hat sein Rennen gut beendet und danach habe ich mein Rad geholt und wir sind zurück zum Haus. Auf dem Weg dahin habe ich mir noch etwas Bier geholt.
Der Sonntag war zur Regeneration geplant. Um mein Rennen zu verarbeiten, bin ich einmal die Ironman Runde gelaufen und zu dem Entschluss gekommen, dass der Ironman Finnland bestimmt die erste Langdistanz sein wird, für die ich mich ein zweites Mal anmelden werde. Jetzt schaue ich mir vor dem Rückflug aber noch den Süden Finnlands an und der Norden soll ja auch ganz schön sein…😉
Am Montag ging sind wir nach Imatra gefahren und haben uns dort die Schlucht angeschaut, durch die die Stromschnellen beim Öffnen der Staumauer fließen. Leider war das nicht in den Tagen als wir hier waren. Am nächsten Tag waren wir in Lappenraanta . Dort konnten wir noch ein paar Sandburgen von einem jährlichen Kunstprojekt sehen.
Die nächsten Tage stand dann wieder etwas mehr der Sport im Vordergrund. In Lahti haben wir die Skisprungschanzen angeschaut und sind ein bisschen in den Langlaufloipen gewandert. Im Sommer ist im Auslauf der großen Schanze sogar ein Schwimmbecken. Im Ziel Stadion für den Langlauf fand an dem Abend noch ein Leichtathletik Wettkampf statt. Im Eishockey Stadion hätten wir noch ein Testspiel der Pelikans sehen können, aber dafür wollten keine Tickets kaufen, vielleicht gibt es ja in Helsinki was interessanteres. Und genau so war es auch. An dem Wochenende fand der Helsinki Marathon statt. Jetzt haben wir uns ein bisschen den Hafen und eine kleine Insel angesehen.
Auf dem Weg nach Helsinki sind wir noch noch über das kleine Dorf Porvoo, das für die kleine Altstadt und die bunten Häuser bekannt ist. Noch bevor wir ins Hotel sind, habe ich mich am Freitag für den Marathon angemeldet. Die Strecke war erst eine große Runde für den Halbmarathon in der man einiges von der Stadt sehen konnte, bevor noch zweimal ein Teil der Runde gelaufen, um auf den Marathon zu kommen. Das Wetter war auch ähnlich wie in Kuopio, es war alles dabei. Ordentlich Regen und zum Zieleinlauf Sonnenschein. So konnte ich mal wieder Sport mit Sightseeing verbinden und kann Finnland jetzt auch aus sportlicher Sicht mit einem guten Gewissen verlassen. Letztendlich hatte mir in Kuopio ja der Marathon gefehlt.
Dieses Jahr stehen noch drei Wettkämpfe in der Liga an und zum Saisonabschluss kommt noch der Ironman 70.3 in Griechenland bevor ich mir Gedanken über nächstes Jahr machen werde.
Hierfür hatte ich mich eigentlich für letztes Jahr schon für eine olympische Distanz angemeldet, aber wen überrascht es, dass er nicht stattfinden konnte und auf dieses Jahr verschoben wurde. Der neue Termin war leider nur eine Woche vor dem Ironman und ich musste mich sehr zurückhalten, um nicht zu viel Gas zu geben…